Gôg - Was Tübingen ausmacht

APRIL 2022 GÔG GÔG – WAS TÜBINGEN AUSMACHT 3 INHALT FRÔG DR GÔG Thomas Kuhn: In Tübingen daheim ................................ 4 GÔGENWITZE Lacher mit G’schmäckle................................................... 8 TÜBINGER INSTITUTIONEN Hospiz Tübingen: Ort des Lebens .................................. 12 Bogenbauer Michele Facchino ...................................... 18 Saugut: Ausgehtipps ...................................................... 22 OMTRIEBIG Neues vom Handel- und Gewerbeverein ........................ 10 Frisch und regional: der Tübinger Wochenmarkt ........... 14 TÜBINGER KÄPSELE ANZEIGEN Urlaub in Waldhausen: Der Waldhäuser Hof .................... 2 Stadtgespräch .................................................................. 7 Heilig’s Blechle: Der Waschpark B27.............................. 11 Hier wird noch repariert: Juwelier Schott ....................... 17 Auf Tübinger Dächern: Peez Bedachungen..................... 21 Herrlich bunt und gut gelaunt: Marbello Gossip............. 21 18 12 8 4 waren sie, die Gôgen. Was sie gesagt haben, war unmissverständlich, klar und unverblümt. Die Tübinger Gôgen, auch Raupen genannt, prägten über Jahrhunderte die Tübinger Unterstadt. Weinbauern waren sie, arm zumeist und oft genug im Dienst der „Gescheiten“ von der Universität. Berühmt und berüchtigt für ihre derbe und direkte Ausdrucksweise waren sie, für ihre derben Witze und auch für ihren herben Wein, der oft genug zu sauer war, um ihn trinken zu können. Mit dem Niedergang des Nebenerwerbsweinbaus seien die Gôgen Ende des vergangenen Jahrhunderts langsam verschwunden, hört man immer wieder. Aber so ganz stimmt das nicht: Weinbau wie Gôgen gibt es noch immer in Tübingen oder vielleicht auch: wieder! Der Tübinger Wein wird von den heutigen Weinbauern gekonnt ausgebaut und schmeckt vorzüglich und die Gôgen sind auch etwas milder und moderner geworden. Aber nicht weniger direkt und ehrlich. Wer die bemerkenswerten Tugenden der alten Gôgen teilt, Tübingen schätzt, sich engagiert und Kante zeigt, den lassen wir im Ausnahmefall auch dann einmal als Gôg durchgehen, wenn er nicht in der Tübinger Unterstadt geboren wurde. Gôg? Gôg. BODENSTÄNDIG, PRAKTISCH UND PRAGMATISCH „Der Wengerter“ des Künstlers Ugge Bärtle steht als Gôgen-Denkmal hinter dem Tübinger Salzstadel. // Bild Ulrich Metz Liebe Leserinnen und Leser, Wer hat eigentlich die Gôgenwitze erfunden? Seit wann gibt es sie und was steckt dahinter? Viele davon zeigen die Gôgen als gewitzt und respektlos, in anderen Witzen geht der Lacherfolg deutlich auf ihre Kosten. Derb sind sie alle, die weithin bekannten Gôgenwitze und sie haben zumeist den Gegensatz Professor und Gôg zum Inhalt. In dieser Ausgabe haben wir uns nicht nur auf die Suche nach ihrem Ursprung gemacht, sondern wir erzählen auch ein paar Gôgenwitze – der eher harmloseren Art. Thomas Kuhn ist in Tübingen nahezu überall bekannt. Das hat vermutlich durchaus auch mit seiner musikalischen Karriere zu tun. Aber mindestens genauso viel damit, dass er hier zu Hause ist. Während der Pandemie war er unermüdlich im ehrenamtlichen Einsatz, begann noch dazu, eine Gitarre zu bauen und steht in den Startlöchern für sein neues Programm. Michele Facchino fertigt in der Bachgasse wunderbare Bögen in einer ebenso wunderbaren Werkstatt. Diese ist ein Treffpunkt wie in südlichen Gestaden – Leben pur. Um Leben geht es auch in unserer Geschichte über das Tübinger Hospiz. Hier erleben die Gäste das Glück der zwischenmenschlichen Begegnungen, der Zuwendung und der Geborgenheit. Es ist die letzte Lebenszeit, umso wertvoller und wichtiger ist es, sie zu gestalten, so gut es nur eben möglich ist. Spazieren Sie mit uns durch Tübingen, lassen Sie sich mitnehmen zu so mancher überraschenden Begegnung und Entdeckung. Viel Freude beim Lesen! Ihre Editorial

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