Café Philo Tabus brechen und täuschen – ohne zu lügen
Montag 19.02.18 - 20:15 Uhr
Abendkasse k.A.
Beschreibung
Derzeit erleben wir in Politik und Gesellschaft eine Entwicklung, in der bestimmte Akteur*innen versuchen, die Grenzen dessen, ‚was gesagt werden darf’, zu verschieben. Wenn Äußerungen dann als falsch oder zu weitgehend kritisiert werden, heißt es „Das habe ich nicht gesagt“ oder „So war das nicht gemeint“. Im Falle von Gegenbeweisen bzw. großer Empörung zieht man sich auf das wörtlich Gesagte zurück. Und tatsächlich lässt sich oft keine unmittelbare Lüge nachweisen.
Wie gelingt es den Sprecher*innen in solchen Fällen zu täuschen, ohne durch den Faktencheck zu fallen? Wie können sie ein Tabu brechen, ohne dafür gerade stehen zu müssen? Ein kleines Kapitel analytische Sprachphilosophie kann Gesellschaftskritik unterstützen: Durch die Unterscheidung von Arten sprachlicher Unbestimmtheit und im Lichte einer Bedeutungstheorie lässt sich durchschauen, welche sprachlichen Mechanismen hier missbraucht werden.