TAIWAN-FILMFESTIVAL 2018: DOKUMENTARFILME AUS TAIWAN

Samstag 24.11.18 - 10:00 Uhr



Abendkasse k.A.


Beschreibung

TAIWAN-FILMFESTIVAL 2018
DOKUMENTARFILME AUS TAIWAN
24. - 25. NOVEMBER

Dokumentarfilme stehen im Zentrum des Festivals. Diese thematisieren das historische Erbe Taiwans, Probleme des Alltagslebens der Taiwaner und nicht zuletzt den Einfluss der Globalisierung auf diese dynamische, vielerlei politischen Zwängen unterworfene Inselgesellschaft. Dokumentarfilme sind ein überaus geeignetes Medium, in kurzer Zeit sehr viel über ein Land zu lernen. Sie verdichten Thematiken zu einem visuellen Erlebnis, das einen oft sehr tiefen Eindruck bei den Zuschauern hinterlässt. Unser diesjähriger Fokus liegt auf dem Werk der renommierten Filmemacherin Tseng Wen-chen, die anwesend sein und mit unseren Gästen über ihre Filme diskutieren wird. Wir sind glücklich, in diesem Jahr wieder einmal mit dem Kino Arsenal zusammenarbeiten, um drei taiwanische Dokumentarfilme und einen Spielfilm zu zeigen. Es erwarten Sie zwei spannende Tage, an denen Ihnen das ferne Taiwan sehr nahe kommen dürfte.

SAMSTAG, 24.11.
10:00 Eröffnung und Begrüßung
10:15 "What makes Love Last" (Thema Pflege)
mit anschließender Diskussion
12:00 "Dream Hair Salon" (Thema Heiratsmigration)
mit anschließender Diskussion
14:00 "Spring – the Story of Hsu Jinyu" (Thema Weißer Terror)
mit anschließender Diskussion

Matinée am Sonntag, den 25.11. um 10:30 Uhr

Spielfilm:
Super Citizen Ko

What makes Love last (2015, 75 Min.)

Die Stadt ist gerade erwacht und die Menschen werden geschäftig. Peihua führt Großmutter Zhou-Luo an der Hand spazieren, Tuwen macht mit Herrn Lin Krankengymnastik. Jianhong schiebt Großmutter Fan-Zhang zum Einknaufen auf den Markt, Fengjiao putzt bei einem blinden Ehepaar. Doubu fährt per Anhalter in sein Heimatdorf, um sich um die Alten zu kümmern. Sie alle sind Pflegekräfte. Ob es regnet oder stürmt, ob Stadt, ob Land, sie pendeln von einer entlegenen Ecke zur anderen. Professionell und warmherzig bieten sie hilfsbedürftigen Familien ihre Dienste an. Sie sind unscheinbar und arbeiten im Stillen, aber sie bringen Wärme in die Gesellschaft Taiwans.

Dream Hair Salon (2011, 60 Min.)

Mit leichtem Gepäck, einem Flugticket nach Taiwan und einer großen Portion Mut beginnt für drei Heiratsmigrantinnen aus Vietnam, Indonesien und China ein Abenteuer. Die Umgebung ist ungewohnt, die Sprache eine Barriere, und manchmal müssen sie diskriminierende Blicke ertragen. Nur selten kümmert sich jemand darum, was sie eigentlich denken. In einer Ehe im Ausland, gibt es da Liebe? Werden sie ihr Glück finden? „Friseursalon der Träume“ begleitet sie dabei, wie sie aus ihren internationalen Ehen herauswachsen, wie zwei von ihnen von sogenannten „ausländischen Bräuten“ zu alleinerziehenden Müttern werden, und wie sie das Recht verteidigen, nach ihren Träumen zu streben.

Spring – the Story of Xu Jinyu (2002, 80 Min.)

Xu Jinyu hat viele Leben gelebt: Sie war Adoptivtochter, Arbeiterin, politische Gefangene, Ehefrau und Unternehmerin. Unter der japanischen Kolonialherrschaft aufwachsend beginnt sie bereits mit vierzehn Jahren zu arbeiten und lernt wie es sich anfühlt, Bürgerin zweiter Klasse zu sein. In ihren Zwanzigern bringt sie die Teilnahme an einem Lesekreis auf den Weg der Arbeiterbewegung. Ihren politisches Engagement muss sie teuer bezahlen: 1950, mit dreißig, wird sie zum Opfer des “Weißen Terrors“ und für fünfzehn Jahre inhaftiert. Nach ihrer Freilassung lernt sie ihren späteren Ehemann kennen und sie versuchen gemeinsam, ihre Ideale zu verwirklichen.

Regisseurin: Tseng Wen-chen
Tseng Wen-chen dreht Spiel- und Dokumentarfilme für Kino und Fernsehen, die mit einer Vielzahl von Preisen ausgezeichnet wurden. Ihr Film „Frühling – die Geschichte von Xu Jinyu“ von 2002 erhielt den taiwanischen Filmpreis „Goldenes Pferd“ und wurde auf nationalen und internationalen Filmfestivals gezeigt, unter anderem auf dem Internationalen Filmfestival Freiburg (Schweiz). Im Jahr 2005 erschien ihr erster Spielfilm, „Fishing Luck“ . Seit Langem arbeitet sie zu Problemen von sozial benachteiligten Gruppen und drehte zuletzt eine Dokumentation zum Thema internationale Arbeitsmigration. Sie hatte Lehraufträge an der National Taiwan University of Arts, der National Chengchi University und der Fu-Jen Catholic University inne und ist seit 2007 Direktorin von „Shine Pictures“ .

Matinée am Sonntag, den 25.11. um 10:30 Uhr

Spielfilm:
Super Citizen Ko (1995, 120 Min.)

Der Film schildert die Lage eines politischen Häftlings zwischen Schuldgefühlen und Vergangenheitsbewältigung. In Rückblenden wird das Leben des Regimekritikers Ko erzählt, der nach 15 Jahren Gefängnis nun durch Taiwan reist um das Grab seines hingerichteten Weggefährten zu finden. Dabei trifft er Mitstreiter und Peiniger. Die Nebengeschichte um seinen Schwiegersohn, der in Schwierigkeiten wegen seines politischen Engagements kommt, zeigt dabei eindrucksvoll das explosive Potential im modernen Taiwan.

Ein Mann auf der Suche nach seiner Mitte: Nach dem, was er einmal war, nach dem, was sein Leben wertvoll gemacht hat. Welchen Preis hat er für seine Ideale bezahlt, seine Überzeugungen? Hat er sie auch anderen aufgezwungen? Dieser Mann, Ko, spürt, dass sein Tod leise naht. Er ist ein ruhiger Mann geworden, dessen letzte grosse Absicht seines Lebens ist, das Grab seines Freundes Chen zu finden, der, wie Ko selbst, aus politischen Gründen verurteilt wurde. Während seiner Haft hat Ko aus Versehen den Namen von Chen angegeben, der darauf hingerichtet wurde.
© trigon-film.org

Regisseur: Wan Jen
In der Zeit des „Weißen Terrors“ wird Ko I-Sheng verdächtigt ein Linksabweichler zu sein und muss ungefähr dreißig Jahre in Gefängnissen und anderen Institutionen verbringen. Dabei sorgt er sich fortwährend um das Schicksal seines besten Freundes Chen. Nach seiner Entlassung macht sich Ko auf die Suche nach der Wahrheit und nach sich selbst.

EINTRITT 4, - €
STUDENTEN 2, - €

Veranstaltung in Zusammenarbeit mit
Eberhard Karls Universität Tübingen
European Research Center on Contemporary Taiwan (ERCCT)

Kino Arsenal
Kartenvorbestellung: 07071-999 75 31
Am Stadtgraben 33
Tübingen




Veranstaltungsort

Kino Arsenal

Am Stadtgraben 33
72070 Tübingen

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