Die Maske (OmU)

Freitag 22.03.19 - 18:00 Uhr



Abendkasse k.A.


Beschreibung

Drama, Komödie | Polen 2017 | 91min. | ab 12 Jahren | Regie: Malgorzata Szumowska | mit: Mateusz Kosciukiewicz, Agnieszka Podsiadlik, Malgorzata Gorol


DIE MASKE – nein, nicht diese Comicverfilmung mit Jim Carrey, die ihr Vorbild zu einem kindlichen Klamaukfest weichgespült hat. Unsere Maske kommt aus Polen und ist eine bitterböse Sozialkritik und Abrechnung mit dem Katholizismus.
Vorweg einige Fakten, die Sie über unsere polnischen Nachbarn vielleicht nicht wussten. Im Klinikum von Gliwice wurde 2013 die erste erfolgreiche Gesichtstransplantation durchgeführt. Oder dieser: In Swiebodzin, unweit der deutsch-polnischen Grenze, befindet sich seit 2010 die höchste Christus-Statue der Welt, sie überragt das berühmte Vorbild in Rio de Janeiro um sechs Meter. Kein Witz. Mit einem Witz, den man den gottesfürchtigen Polen danach allerdings ebenfalls zutrauen würde, beginnt Malgorzata Szumowskas Film pol.„Twarz“ – ein Titel, der lautsprachlich die schönsten Assoziationen weckt, aber nur das polnische Wort für „Visage“ ist.

Regisseurin Malgorzata Szumowska reflektiert in DIE MASKE die Zustände in ihrer Heimat Polen. Gnadenlos zeichnet sie ein Bild der polnischen Gesellschaft, das vor allem eines offenlegt: die hässlichen Abgründe vieler Menschen. Mit bitterer Komik und schwarzem Humor kritisiert sie die ans Abergläubische grenzende Religiosität und die Intoleranz und Beschränktheit der immer noch aufs tiefste vom Katholizismus geprägten Provinz. Dafür gab es auf der Berlinale den silbernen Bären der Jury 2018.

Inhalt:
Die Bewohner des polnischen Dorfes Swiebodzin haben zusammengelegt, um von ihren Spenden eine 36 Meter hohe Christus-König-Statue aus Beton bauen zu lassen. Doch noch während der Bauarbeiten kommt es zu einem Unfall: Der Metal-Fan Jacek stürzt versehentlich in den zu dem Zeitpunkt noch hohlen Sockel der Statue. Jacek überlebt den Sturz zwar knapp, wird aber so schwer verletzt, dass er eine Gesichtstransplantation benötigt. Mit dem Gesicht eines Toten, das ihm bei der Operation aufgesetzt wird, ist Jacek zwar zunächst einiges an medialer Aufmerksamkeit gegönnt, doch die Transplantation birgt auch ihre Schattenseiten: Von den Kindern des Dorfes wird er als Schweinsgesicht verspottet, seine Verlobte Dagmara erträgt seinen Anblick nicht mehr und selbst seine eigene Mutter hält ihn für ein Monster und will ihn exorzieren lassen…

Der Ausgangspunkt war, dass eine solche Operation bisher bloss in Polen durchgeführt wurde. Wir haben die Geschichte dann in eine globalere Allegorie über das Land gepackt.
– Regisseurin Malgorzata Szumowska




Veranstaltungsort

Kino Arsenal

Am Stadtgraben 33
72070 Tübingen

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